Risiken für Schnarchende und Abhilfe

Schnarchende selbst nehmen die eigenen Atemgeräusche kaum wahr – sehr zum Leidwesen der Bettgefährtin oder des Bettgefährten. Die andauernden „Holzfällerarbeiten“ führen nicht nur zu einem erhöhten Stressniveau, sondern entpuppen sich darüber hinaus als ernstzunehmendes Konfliktpotenzial für die Beziehung. Nicht Wenige denken über getrennte Schlafzimmer nach, um dem nächtlichen Schnarch-Konzert zu entkommen.

 

Auch reduziert sich die Tiefschlafphase, was sich besonders für Menschen im höheren Alter langfristig in einem erhöhten Demenzrisiko auswirken kann, wie das Ärzteblatt* unter Verweis auf eine in Australien durchgeführte Studie** berichtet. Eine mehr oder weniger störungsfreie Bettruhe ist entsprechend wichtig: nicht nur für den geliebten Menschen im Bett neben sich, sondern auch für die Betroffenen selbst. Diese klagen häufig über einen trockenen Mund und Schwitzen, auch morgendliche Kopfschmerzen sind keine Seltenheit. Zudem kann es durch den eingeschränkten Luftfluss unter Umständen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen, wie die Apotheken-Umschau*** berichtet.

Besonders im Fall einer Schlafapnoe ist Vorsicht geboten:
Da das Gehirn dann nämlich mit weniger Sauerstoff versorgt wird, schlägt das Herz schneller. In der Folge wird die Tiefschlafphase gestört, was sich am nächsten Tag in Form von Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten rächt. Je öfter dies der Fall ist, desto höher wird das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme.

Abhilfe bei Schnarchproblemen

Ist das Schnarchen bspw. auf den Konsum von Alkohol oder Schlafmitteln zurückzuführen, empfiehlt sich eine (schrittweise) Reduzierung.

Möglicherweise bieten sich alternative Maßnahmen an, die den Schlaf fördern, ohne auf Medikamente zurückgreifen zu müssen. Für einen störungsfreien Schlaf sollten bspw. möglichst wenige koffeinhaltige Nahrungsmittel zu sich genommen sowie auf regelmäßige Bewegung geachtet werden. Eine gute Voraussetzung ist zudem das Einhalten eines gleichbleibenden „Schlaf-Wach-Rhythmus“. Basiert das nächtliche „Sägen“ auf Übergewicht, führt kein Weg an einer Gewichtsreduktion vorbei. In dem Zusammenhang sollte auch auf großzügige Speisen vor dem Zubettgehen verzichtet werden, da ein übervoller Magen und Darm auf die Lunge drücken kann. Hängt das Schnarchen mit der Rücken-Schlafposition zusammen, können Seitenschläferkissen Abhilfe verschaffen. Handelt es sich bei den nächtlichen Atemgeräuschen jedoch um eine Schlafapnoe, sollte sie behandelt werden. Dafür gibt es je nach konkretem Befund verschiedene Ansätze, wie z.B. eine Beatmungstherapie oder verschiedene apparative Optionen. Auch eine Operation stellt eine Möglichkeit dar. Es sollten bspw. chronische Entzündungen der Nebenhöhlen oder Verkrümmungen der Nasenscheidewand behandelt werden, damit die Nasenatmung nicht behindert wird.


Tipp-Box

1. Auf Alkohol und/oder Schlafmittel sowie üppig Speisen vor dem Zubettgehen verzichten
2. Koffeinhaltige Nahrungsmittel weitgehend vermeiden
3. Auf einen gleichbleibenden „Schlaf-Wach-Rhythmus“ und regelmäßige Bewegung achten
4. Auf dem Bauch oder auf der Seite schlafen
5. Bei Schnarchen durch Übergewicht: Gewicht reduzieren
6. Eventuell Körperlagerungskeile von ProNatura nutzen


*Quelle: Ärzteblatt (29.08.2017): www.aerzteblatt.de/nachrichten/77879/Verkuerzter-REM-Schlaf-koennte-das-Demenzrisiko-erhoehen

**Quelle: Neurology (23.08.2017): n.neurology.org

***Quelle: Apotheken-Umschau(31.01.2019): www.apotheken-umschau.de/Schlafstoerungen/Strategien-gegen-das-Schnarchen